Geschäftsverlauf Artemis Group
- Nettoumsatz sank um 2,1% auf CHF 1.788,3 Mio. (organisch -0,5%)
- EBIT und EBIT-Marge tiefer (-19,9% respektive 5,5% zu 6,7% im Vorjahr) durch weiterhin hohe Kosten für Logistik, Rohstoffe, Komponenten, Energie
- Reingewinn verringerte sich auf CHF 96,0 Mio. (-27.9%)
- Cashflow ging auf CHF 168,0 Mio. (-13,8%) zurück
- Eigenkapitalquote mit 67,3% leicht höher (Vorjahr 66,6%)
Der konsolidierte Nettoumsatz der Artemis Group sank im ersten Halbjahr 2023 um CHF 39,1 Mio. (-2,1%) auf CHF 1.788,3 Mio. und nahm organisch um 0,5% ab. Akquisitions-/Devestitionseffekte wurden mit +3,3% berücksichtigt, während Währungsumrechnungen einen negativen Einfluss von 5,0% hatten.
Das erste Halbjahr 2023 brachte für die Geschäftsaktivitäten der Artemis Group überwiegend rückläufige operative Ergebnisse (EBIT). Der EBIT der Artemis Group fiel von CHF 121,7 Mio. auf CHF 97,5 Mio., ein Rückgang von CHF 24,2 Mio. (-19,9%). Die entsprechende EBIT-Marge reduzierte sich von 6,7% auf 5,5%. Der Reingewinn ging auf CHF 96,0 Mio. (Vorjahr CHF 123,9 Mio.) zurück.
Aufgrund des tieferen Reingewinns verringerte sich der Cashflow gegenüber dem Vorjahr um 13,8% auf CHF 168,0 Mio., konnte aber auf einem hohen Niveau gehalten werden. Er betrug 9,4% vom Umsatz (Vorjahr 10,7%). Die Eigenkapitalquote erhöhte sich leicht von 66,6% per 31. Dezember 2022 auf 67,3% per 30. Juni 2023 und blieb damit unverändert hoch. Im gleichen Zeitraum blieb die Nettoverschuldung auf gleichem Niveau (CHF 186,1 Mio.).
Entwicklung der Artemis Geschäftsaktivitäten im Überblick
Angesichts des ausserordentlich schwierigen Marktumfeldes navigierte die Franke Group insgesamt gut durch die daraus resultierenden Herausforderungen. Sie konnte die gestiegenen Inputkosten durch ein konsequentes Preismanagement und ein hohes Mass an operativer Flexibilität mehr als kompensieren.
Die Gruppe verzeichnete einen Umsatzrückgang von CHF 1.295,6 Mio. auf CHF 1.194,6 Mio. (-7,8%) zum Vorjahreszeitraum. Organisch reduzierte sich der Nettoumsatz um 2,4% und währungsbedingt um 5,4%. Die drei Divisionen zeigten ein gemischtes Bild in Bezug auf das organische Wachstum. Während Franke Coffee Systems organisch stark wuchs, ging der Umsatz bei Franke Foodservice Systems leicht und bei der von der Bautätigkeit abhängigen Franke Home Solution deutlich zurück. Letztere war von der inflations- und zinsbedingten rückläufigen Bautätigkeit in Europa stark betroffen und verzeichnete einen entsprechenden Volumenrückgang.
Bei der Profitabilität blieb die Gruppe ebenfalls unter dem Vorjahr und erwirtschaftete ein EBIT von CHF 88,9 Mio. (-17,0%), was einer EBIT-Marge von 7,4% entspricht (Vorjahr 8,3%). Franke Foodservice Systems erzielte eine starke Ergebnisverbesserung, während Franke Coffee Systems einen EBIT auf dem Niveau der Vorjahresperiode verzeichnete. Franke Home Solutions blieb unter dem Vorjahreswert.
Dank der gestiegenen Anzahl vermietbarer Wohnungen und einer tiefen Leerstandsquote (0,2%) erhöhte die Artemis Real Estate Group den Nettoerlös um 3,8%.
Trotz herausfordernder externer und branchenspezifischer Rahmenbedingungen erzielte die Feintool Group im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von CHF 450,0 Mio. und ein positives EBIT von CHF 12,2 Mio., wobei die EBIT-Marge mit 2,7% knapp unter den angestrebten 3% lag.
Auch die börsenkotierten Beteiligungsgesellschaften Forbo, Arbonia, Autoneum und Adval Tech, bei denen die Artemis Asset Management Group Anteile zwischen 20 und 30% hält, hatten in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres aufgrund des schwierigen Marktumfelds zu kämpfen. Vor diesem Hintergrund konnten sich Autoneum und Forbo gut behaupten und verzeichneten eine positive Geschäftsentwicklung, während Arbonia und Adval Tech unter dem Vorjahresergebnis blieben.
Das nicht gelistete Unternehmen Blefa, ein Hersteller von Getränkebehältern und zu 100 % im Besitz von Artemis, entwickelte sich besonders gut und übertraf das Vorjahr in Bezug auf Umsatz und Ergebnis deutlich.
Aussichten für das laufende Geschäftsjahr
Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung bleiben gedämpft und unsicher. Dies gilt vor allem für Europa und China. Fragile Lieferketten, volatile Logistik-, Rohstoff- und Energiekosten sowie eine anhaltend hohe Inflation und massiv gestiegene Zinsen werden die Marktentwicklung weiterhin erschweren, insbesondere im Neubau- und Renovierungsbereich. Obwohl die Aussichten für viele Geschäfte der Artemis Group gut sind, sehen wir den Rückgang der Kundennachfrage und begegnen der Situation mit Gegenmassnahmen. Dennoch bleiben wir zuversichtlich. Die Artemis Group ist strategisch gut aufgestellt und verfügt über eine solide Bilanz mit einer starken Eigenkapitalbasis und einem sehr niedrigen Verschuldungsgrad.
Über Artemis Group
Die Artemis Group umfasst die Franke Group, die Artemis Real Estate Group (Immobilienportfolio in der Schweiz und im Ausland), die Mehrheitsbeteiligung Feintool Group (Weltmarktführer in der Feinschneidtechnologie) sowie die Artemis Asset Management Group (verschiedene strategische Beteiligungen an internationalen Unternehmen, die an der Schweizer Börse notiert sind, sowie an privaten Unternehmen). Im Jahr 2022 erwirtschaftete die Gruppe mit ihren weltweit über 11.000 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 3,6 Milliarden Schweizer Franken. Mehr Informationen auf artemis-holding.com