Geschäftsverlauf Artemis Group 2021
· Nettoumsatz erhöhte sich um 18,6% auf CHF 3,31 Mia. (organisch +22,1%)
· EBIT verbesserte sich dank Umsatzwachstum und reduzierter negativer Einmaleffekten
um 181,0% auf CHF 209,8 Mio., EBIT-Marge auf 6,3% (Vorjahr 2,7%)
· Reingewinn stieg um 204,9% auf CHF 313,7 Mio.
· Cashflow nahm um 57,2% auf CHF 472,9 Mio. zu
· Nettoverschuldung reduzierte sich von CHF 350,5 Mio. auf CHF 45,5 Mio.
· Eigenkapitalquote erhöhte sich auf 64,0% (Vorjahr 59,0%)
Der konsolidierte Nettoumsatz der Artemis Group übertraf das Vor-Pandemie-Niveau und stieg um 18,6% auf CHF 3,31 Mrd. an. Das Umsatzwachstum setzt sich aus einem organischen Wachstum von 22,1%, einem negativen Akquisitions- und Devestitionseffekt von 2,8% (hauptsächlich durch den Verkauf der Division Franke Water Systems) und einem negativen Wechselkurseffekt von 0,7% zusammen.
Das operative Ergebnis (EBIT) der Artemis Group hat sich dank Umsatzwachstum und reduzierter negativer Einmaleffekten deutlich verbessert und stieg um CHF 135,1 Mio. oder 181,0% auf CHF 209,8 Mio. Die entsprechende EBIT-Marge erhöhte sich 2021 von 2,7% auf 6,3%. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Reingewinn markant um 204,9% von CHF 102,9 Mio. auf CHF 313,7 Mio. und der Cashflow erhöhte sich um 57,2% von CHF 300,7 Mio. auf CHF 472,9 Mio.
Die Gesamtinvestitionen nahmen um 27,0% von CHF 176,6 Mio. auf CHF 224,3 Mio. zu, wovon der grosse Teil zur Erweiterung oder Verbesserung verschiedener Produktionswerke (Franke Group und Feintool Group) verwendet wurde. Ein weiterer Teil floss in den Erwerb der restlichen 60%-Anteile an der Franke Coffee Systems UK Ltd. (Franke Group), in die weitere Entwicklung von Wohn- und Gewerbeimmobilienprojekte (Artemis Real Estate Group) in der Schweiz und im Ausland. Darüber hinaus investierte die Artemis Asset Management Group in die Aufstockung ihrer Beteiligung an der Autoneum Holding AG, in Private-Equity- und Venture-Capital-Engagements sowie in eine Minderheitsbeteiligung an Nice & Green SA und in die VT5 Acquisition Company AG.
Der Personalbestand der Artemis Group lag per Jahresende 2021 bei 10.713 Mitarbeitenden, 5,9% tiefer als Ende 2020. Mit einem Anstieg der Eigenkapitalquote von 59,0% auf 64,0% und einer deutlichen Reduktion der Nettoverschuldung von CHF 350,5 Mio. auf CHF 45,5 Mio. verbesserte die Artemis Group ihre finanzielle Situation weiter.
Geschäftsverlauf Franke Group 2021
· Nettoumsatz erhöhte sich um 17,4% auf CHF 2,56 Mia. (organisch +21,9%)
· EBIT stieg auf CHF 169,8 Mio.; EBIT-Marge verbesserte sich auf 6,6% (Vorjahr 3,6%)
Die Franke Group realisierte im Berichtsjahr mit CHF 2,56 Mrd. (Vorjahr CHF 2,18 Mrd.) einen um 17,4% höheren Nettoumsatz. Akquisitionen trugen 2,3% zum Wachstum bei, während Devestitionseffekte – insbesondere durch den Verkauf der Division Franke Water Systems Ende April 2021 – zu einem Nettoumsatzrückgang von 5,9% führten. Negative Wechselkurseffekte schmälerten den Nettoumsatz leicht um 0,9%. Organisch – also bereinigt um Wechselkurseffekte und Akquisitionen/Devestitionen – erreichte die Franke Group eine Nettoumsatzsteigerung von 21,9%.
Zu diesem starken Nettoumsatzwachstum trugen alle drei verbleibenden Divisionen mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten bei. Franke Home Solutions profitierte im Berichtsjahr von einer starken Nachfrageerholung und erzielte ein organisches Wachstum von 18,2%. Auch Franke Foodservice Systems erlebte, insbesondere ab dem Frühjahr 2021, einen kräftigen Anstieg der weltweiten Nachfrage bei Schnellrestaurantketten und Convenience-Stores, was zu einer währungsbereinigten Nettoumsatzsteigerung von 32,6% führte. Franke Coffee Systems profitierte erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 von einer Nachfrageerholung, da der globale Foodservice-Sektor noch länger von den negativen Auswirkungen der Pandemie betroffen war, erzielte aber dennoch ein organisches Wachstum von 23,9%.
Die Franke Group konnte ihre Profitabilität im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern. Sie erzielte ein EBIT von CHF 169,8 Mio. (Vorjahr CHF 79,1 Mio.), was einer Steigerung von 114,7% entspricht. Bei den Margen wurde ein Anstieg um 3,0 Prozentpunkte auf 6,6% auf EBIT-Basis erreicht. Vor Restrukturierungen und Effekten aus dem Verkauf der Division Franke Water Systems steigerte die Franke Group das EBIT von CHF 143,3 Mio. (EBIT-Marge 6,6%) auf CHF 191,8 Mio. (EBIT-Marge 7,5%).
Das EBIT wurde in allen Divisionen stark verbessert. Franke Home Solutions und Franke Foodservice Systems steigerten ihren EBIT um je rund ein Drittel. Eine überproportionale Steigerung bei Franke Coffee Systems mit einem EBIT-Anstieg von zwei Dritteln kompensierte den EBIT-Rückgang aus dem Verkauf von Franke Water Systems Ende April 2021. Diese positive Entwicklung ist auf die konsequente Umsetzung der Fokussierungsstrategie der Franke Group und auf positive Effekte aus Restrukturierungs- und Verbesserungsprogrammen zurückzuführen. Die weiter gestiegenen Material- und Logistikkosten konnten durch Preiserhöhungen weitgehend kompensiert werden. Der Nachfrageanstieg führte zu einer verbesserten Auslastung der Produktionswerke bei allen Divisionen.
Die gesamten Investitionen betrugen CHF 54,0 Mio. (Vorjahr CHF 57,8 Mio.).
Geschäftsverlauf Artemis Real Estate Group 2021
· Mietzinseinnahmen der Artemis Immobilien AG erhöhten sich um 16,0% auf CHF 28,3 Mio.
· Leerstandsquote in der Schweiz lag deutlich unter Marktdurchschnitt und war mit < 0,5%
sehr niedrig
· Alle Immobilienaktivitäten (Bauprojekte, Projektentwicklungen) und -beteiligungen im
In- und Ausland entwickelten sich nach Plan und erfolgreich
Die Artemis Real Estate Group entwickelt, hält und verwaltet im In- und Ausland einen bedeutenden eigenen (nicht betrieblichen) Immobilienbestand im Wert von über CHF 1,0 Mia. Insgesamt hat sich das Geschäftsjahr 2021 für die Immobiliengruppe erneut erfolgreich entwickelt.
Die Hauptgesellschaft der Artemis Real Estate Group, die Artemis Immobilien AG mit Sitz in Aarburg, verzeichnete einen Anstieg der Mietzinseinnahmen um 16,0% auf CHF 28,3 Mio. (Vorjahr 14,5%). Zudem lag die Leerstandsquote ihres Portfolios deutlich unter dem Marktdurchschnitt und war auch absolut gesehen sehr niedrig (< 0,5%), was auf wettbewerbsfähige Mieten und die gute Vielfalt und Qualität der Wohnungen zurückzuführen ist. Darüber hinaus hat die Artemis Immobilien AG zwei grosse Bauprojekte in Stetten und Niederglatt termingerecht fertiggestellt und vollständig vermietet sowie mehrere Entwicklungsprojekte initiiert. Ferner erzielte die Solothurner Immobilienanlagegesellschaft Espace Real Estate AG, an der die Artemis Real Estate Group mit einem Anteil von über 32,3% grösster Aktionär ist, einen Rekordgewinn und entwickelte ihr Portfolio weiter.
Im September 2021 gründete die Artemis Real Estate Group in Deutschland eine Immobiliengesellschaft und unterzeichnete einen Kaufvertrag für den Erwerb eines rund 20.000 m2 grossen Grundstücks für die Entwicklung von Wohn- und Gewerbeimmobilien in Freiburg im Breisgau. Weitere Immobilienprojekte in Rumänien, wie der Bau eines dritten Logistikzentrums in Sanandrei und die Bebauung eines 20.000 m2 grossen Grundstücks in Timisoara mit Wohnungen und Gewerbeflächen, wurden wie geplant vorangetrieben. Auch die verschiedenen Immobilienbeteiligungen in den USA (Philadelphia) waren entweder fast vollständig vermietet oder konnten erfolgreich weiterentwickelt werden.
Geschäftsverlauf Feintool Group 2021
· Nettoumsatz stieg um 19,5% auf CHF 588,1 Mio. (Vorjahr -22,2%)
· EBIT erhöhte sich deutlich auf CHF 33,9 Mio., EBIT-Marge stieg auf 5,8 Prozent (Vorjahr 0,7%)
Trotz des sehr herausfordernden Marktumfelds konnte die Feintool Group das Geschäftsjahr 2021 mit einem starken Nettoumsatzwachstum und einem operativen Ergebnis (EBIT) von rund 6,0% abschliessen. Der Nettoumsatz stieg im Gesamtjahr um 19,5% auf CHF 588,1 Mio.; das EBIT erreichte CHF 33,9 Mio. Mit dem Kauf der europäischen Kienle + Spiess GmbH Anfang 2022 stärkt Feintool ihre Marktstellung im Bereich der Elektrifizierung als Zukunftstechnologie entscheidend.
Geschäftsverlauf Artemis Asset Management Group 2021
- Stark verbesserte Ergebnisse bei Adval Tech, Arbonia, Autoneum und Forbo
- Veräusserung der Beteiligung an Rieter
- Ausbau der Private-Equity- und Venture-Capital-Engagements
Die Artemis Asset Management Group hält strategische Beteiligungen an verschiedenen internationalen Industrieunternehmen. Dazu gehören Adval Tech, Arbonia, Autoneum und Forbo, die an der SIX Swiss Exchange kotiert sind, sowie die privat gehaltenen Unternehmen Blefa Beverage Systems, Franke Industries, Novelteak, Duravit, Bergos, Nice & Green und VT5 Acquisition Company. Das Portfolio umfasst auch Private-Equity- und Venture-Capital-Beteiligungen.
Die gesamte Marktkapitalisierung der börsennotierten Unternehmen stieg im Jahr 2021 um 20,9%. Die Unternehmen im Bauzulieferer-Sektor erzielten eine starke Ergebnisverbesserung. Bei den Automobilzulieferunternehmen lag diese weitgehend auf dem Niveau des Vorjahrs. Forbo schloss im Dezember 2021 ein Aktienrückkaufprogramm ab, bei dem die Artemis Group einen Gewinn erzielte.
Ferner erwarb die Artemis Asset Management Group Minderheitsbeteiligungen an Nice & Green SA und VT5 Acquisition Company AG und erhöhte ihre Investitionen in Private-Equity-, Venture-Capital- und börsennotierte Unternehmen weiter. Sie veräusserte ihre Beteiligung an Rieter (11,5%) im März 2021.
Entwicklung 1. Quartal 2022
Die Artemis Group startete erfolgreich ins neue Jahr und erzielte im ersten Quartal 2022 ein organisches Wachstum von 16,7%. Die Gruppe verzeichnete einen konsolidierten Nettoumsatz von
CHF 873,8 Mio. und lag damit um 9,2% deutlich über dem Vorjahreswert (CHF 799,9 Mio.). Die im Vorjahr getätigten Akquisitionen/Devestitionen haben den Umsatz mit -3,0%, die Wechselkurseinflüsse mit -4,4% belastet. Gegenüber dem Vorjahr stieg das EBIT leicht auf CHF 57,5 Mio.
Der konsolidierte Nettoumsatz der Franke Group stieg im ersten Quartal 2022 von CHF 616,3 Mio. auf CHF 630,4 Mio., was einer Steigerung von 2,3% entspricht. Das organische Wachstum belief sich sogar auf 14,8% und das EBIT erhöhte sich um 2,2% von CHF 49,6 CHF auf CHF 50,6 Mio.
Aussichten für das Jahr 2022
Der Ukraine-Konflikt und die Pandemie belasten die Weltwirtschaft und bergen grosse Konjunkturrisiken, die eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr erschweren. Viele Unternehmen stehen aufgrund der Verknappung wichtiger Rohstoffe, fossiler Energieträger, Transportmittel und der damit verbundenen Kostenexplosion unter massivem Druck und grossen Herausforderungen. Die Auswirkungen dieser Kostenentwicklung könnten die Nachfrage nach unseren Produkten verringern. Trotz der sehr schwierigen Situation sind wir zuversichtlich, was die Aussichten der Artemis Group betrifft, da sie strategisch gut positioniert ist und über eine starke Bilanz verfügt.
Über Artemis Group
Die Artemis Group umfasst die Franke Group, die Artemis Real Estate Group (Immobilienportfolio in der Schweiz und im Ausland), die Mehrheitsbeteiligung Feintool Group (Weltmarktführer in der Feinschneidtechnologie) sowie die Artemis Asset Management Group (verschiedene strategische Beteiligungen an internationalen Unternehmen, die an der Schweizer Börse notiert sind, sowie an privaten Unternehmen). Die Gruppe beschäftigt weltweit fast 11.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2021 einen konsolidierten Umsatz von rund CHF 3,3 Milliarden. artemis-holding.com